Am 13. November 2020 veröffentlichten die Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey, der Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn den Umsetzungsbericht zur Konzertierten Aktion Pflege (KAP).
Das Ziel der KAP: die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte schrittweise verbessern.
Inhaltsverzeichnis
KAP-Hintergrund
Im Juli 2018 hatten das Bundesgesundheits-, das Bundesfamilien- und das Bundesarbeitsministerium die Konzertierte Aktion Pflege ins Leben gerufen. Seit Juni 2019 werden verbindliche Ziele, welche von Bund, Ländern und allen relevanten Akteuren in der Pflege entworfen wurden, verfolgt. Die Maßnahmen, bessere Arbeitsbedingungen, bessere Entlohnung, mehr Ausbildungsplätze, und mehr Eigenverantwortung für Pflegekräfte, stehen dabei im Fokus.
In fünf Arbeitsgruppen werden die konkreten Schritte zur Verbesserung der Pflegebranche angegangen:
- Ausbildung und Qualifizierung
- Personalmanagement, Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung
- Innovative Versorgungsansätze und Digitalisierung
- Pflegekräfte aus dem Ausland
- Entlohnungsbedingungen in der Pflege.
Der Umsetzungsbericht vom 13. November 2020 zeigt den aktuellen Stand der Konzertierten Aktion Pflege und legt die bisherig umgesetzten Maßnahmen offenkundig dar.
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Mehr InformationenKommentare der mitwirkenden Bundesminister
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dazu: „(…) Wir sorgen für bessere Bezahlung, mehr Stellen und eine gute Ausbildung. So machen wir Pflege besser für alle (…)“.
Auch Bundesfamilienministern Dr. Franziska Giffey betonte, wie wichtig es sei die Pflege in Deutschland adäquat zu fördern und junge Menschen als Fachkräfte zu gewinnen.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil fügte hinzu, „(…) Die Arbeit mit und am Menschen ist körperlich und psychisch fordernd und sie bedeutet ein hohes Maß an Verantwortung und Stress. Das galt schon vor Corona, aber die Pandemie hat noch einmal deutlich gemacht, was Pflegekräfte leisten. Wir müssen die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern. Der Schlüssel dazu ist mehr Personal und eine angemessene Entlohnung. (…)“.
Konzertierte Aktion Pflege: Bisherige Umsetzungen
Bereits wichtige Maßnahmen für mehr Ausbildung, mehr Personal und mehr Geld wurden umgesetzt. Hier die Ergebnisse im Detail.
Mehr Aus- und Weiterbildung
Am 1. Januar 2020 startete die neue generalistische Pflegeausbildung, begleitet von der „Ausbildungsoffensive Pflege“ (2019-2023). Folgende Maßnahmen wurden bereits eingeleitet:
- die neu eingeführte hochschulische Pflegeausbildung ist mit 30 Studiengängen gestartet, damit werden neue Ausbildungspotentiale und neue Entwicklungsperspektiven für die Pflege geschaffen
- eine engere Zusammenarbeit der verschiedenen Ausbildungsstätten ist durch die generalistische Pflegeausbildung nötig
- die Informations- und Öffentlichkeitskampagne „Mach Karriere als Mensch!“ zeigt Wirkung: großes Interesse bei jungen Menschen zur Pflegeausbildung
- BMFSFJ und BMG starteten ein Förderprogramm zur Unterstützung bei der Umsetzung der Pflegeausbildungen – bis zu 19 Millionen Euro
- der DigitalPakt Schule und das daran anschließende „Sofortausstattungsprogramm“ führen zu einer besseren Ausstattung der Pflegeschulen mit digitaler Technik
Mehr Personal
- eine Zentrale Servicestelle Berufsanerkennung (ZBSA) für Fachkräfte im Ausland wurde geschaffen, welche ihnen bei der Anerkennung ihrer ausländischen Berufsabschlüsse hilft
- die Deutsche Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe (DeFa) wurde eingerichtet, um Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen bei der Gewinnung internationaler Pflegekräfte zu unterstützen
- das Deutsche Kompetenzzentrum für internationale Fachkräfte in den Gesundheits- und Pflegeberufen (DKF) entwickelte ein Gütesiegel und einen Werkzeugkoffer für eine ethisch hochwertige Anwerbung, den Schutz der Pflegekräfte und betriebliche und soziale Integration
- ab dem 1. Januar 2021 werden, mit dem Gesundheitsversorgungs- und Pflegeverbesserungsgesetz, 20.000 zusätzliche Stellen für Pflegehilfskräfte geschaffen
Mehr Geld
- die Pflegekommission kann, seitdem das Gesetz für bessere Löhne am 29. November 2019 in Kraft getreten ist, Empfehlungen für Mindestlöhne und Mindesturlaub in der Pflege abgeben
- die Gewerkschaft ver.di und die Bundesvereinigung der Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) haben den bundesweiten Tarifvertrag für die Altenpflege erarbeitet
- bis zum 1. April 2022 wird der Mindestlohn für Pflegehilfskräfte, auf 12,55 € angehoben
- ab 1. Juli 2021 wird der Mindestlohn für Pflegefachkräfte von 15 € eingeführt