Während, durch die Corona Pandemie, viele Menschen in verschiedenen Wirtschaftsbereichen ihre Arbeitsplätze verloren haben, mangelt es dem Gesundheitssystem an Pflegepersonal. Laut dem International Council of Nurses (ICN) fehlt es an sechs Millionen Berufstätigen in der Pflege.
Pflegepersonal mit Schutzhandschuhen | Quelle: Anna Shvets – Pexels
Dementsprechend fordert der ICN die Regierungen auf, sogenannte HERO-Fonds („Fonds for health, education and retraining opportunity“) einzurichten, um in das Gesundheitssystem zu investieren. Dadurch soll, mithilfe von Mitteln und Ressourcen der Regierung, das Gesundheitswesen gestärkt werden, sowie neue Perspektiven für diejenigen geschaffen werden, die durch die Pandemie ihre Arbeitsplätze verloren haben. Vor allem Ein- und Umstiege in die Pflegebranche sollen hierdurch gefördert werden.
Der Geschäftsführer des ICN Howard Catton betonte, wie wichtig es sei, dass die Regierungen die Gesundheit in den Mittelpunkt ihrer Konjunkturpläne stellen:
„Die Pandemie hat uns gezeigt, dass Gesundheitsausgaben keine Kosten, sondern Investitionen sind, die nach der Pandemie auch das Wirtschaftswachstum beschleunigen werden.“
Demnach würden, sowohl das Gesundheitswesen als auch das Wirtschaftswachstum von den HERO-Fonds profitieren.
Christel Bienstein, Präsident des Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) befürwortet die Anforderungen des ICN und äußerte sich wie folgt:
„Pflege kann nicht jede bzw. jeder.“ (…) „In Deutschland gibt es Umschulungsangebote über die Bundesagentur für Arbeit. Diese könnten über einen solchen Fond ausgebaut werden. Die Ausbildungseinrichtungen müssen in die Auswahl der Umschülerinnen und -schüler einbezogen werden und die Finanzierung der dreijährigen Ausbildung sollte sichergestellt sein. Was wir brauchen, sind gut ausgebildete Pflegefachpersonen, die den Beruf aus Interesse an professioneller Pflege ergreifen wollen, nicht nur aus einer Not heraus. Deshalb ist uns die Forderung von ICN nach strukturierten Investitionen in die Ausbildung und Umschulung unter dem Gesichtspunkt der höchsten Qualitätsstandards so wichtig.“