Pflegekammer
Was ist eine Pflegekammer?
Definition: Eine Pflegekammer ist eine Berufskammer und dabei gleichwertig den etablierten Heilberufskammern (z.B. Ärztekammer, Apothekerkammer) zu betrachten. Somit ist die Pflegekammer eine rechtsfähige Körperschaft des öffentlichen Dienstes. Die Kammer ist ein Selbstverwaltungsorgan für festgelegte Berufsgruppen und wird auf Länderebene organisiert.
Aufgaben & Ziele einer Pflegekammer
Das Ziel einer Pflegekammer ist es, für unsere gesellschaftliche Allgemeinheit eine sachgerechte und professionelle Pflege zu gewährleisten. Dies soll durch die neusten pflegewissenschaftlichen Erkenntnisse erlangt werden. Die Hauptaufgabe ist dabei, die berufliche Bedeutsamkeit der Pflegenden zu fördern und dabei das Interesse der Bevölkerung zu beherzigen.
Pflegekammern übernehmen hoheitliche Aufgaben. Hoheitliche Aufgaben sind Aufgaben, die vom Staat zu erfüllen sind. Für die Pflegekammer ist es beispielsweise eine schützende Funktion der Bevölkerung vor einer schlechten Pflege.
Überwiegend sind folgende Aufgaben einer Pflegekammer zuzuordnen:
Keine Aufgaben einer Pflegekammer sind folgende Bereiche:
Welche Pflegekammern gibt es?
Da Pflegekammern auf Länderebene agieren, sollten die einzelnen Bundesländer betrachtet werden. Doch nicht alle Bundesländer haben eine Pflegekammer. Die vorhandenen Landespflegekammern werden von der Bundespflegekammer auf Bundesebene vertreten. Somit dient die Bundespflegekammer als zentraler Ansprechpartner für die Regierung und ist für die gemeinsame Interessenvertretung aller Pflegefachpersonen zuständig. Die Bundespflegekammer ist keine Körperschaft des öffentlichen Rechts, sondern hat die Rechtsform eines eingetragenen Vereins.
Bundesländer ohne Pflegekammer
Bundesländer mit Pflegekammer
Bundesländer mit ausstehender Entscheidung
Pflegekammer: Vor & Nachteile
Vorteile
Nachteile
Gewerkschaft
Was ist eine Gewerkschaft?
Definition: Eine Gewerkschaft ist eine demokratische Vereinigung von Arbeitnehmer bzw. Arbeitnehmerinnen. Dabei vertreten Gewerkschaften die kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Interessen der Arbeitnehmer gegenüber den Arbeitgebern (oder der Politik). Im nachfolgenden Video erklärt die IG-Metall, was eine Gewerkschaft ist.
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Mehr InformationenAufgaben & Ziele einer Gewerkschaft
Eine wichtige Aufgabe der Gewerkschaft ist, die Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmer zu verbessern und die Verhandlung von Tarifverträgen. Darunter wird u.a. folgendes verstanden:
- Angemessene Lohnkonditionen
- Kürzere Arbeitszeiten
- Erhöhter Urlaubsanspruch
Wenn Forderungen von der Gewerkschaft nicht akzeptiert werden, kann diese zu einem Streik aufrufen. Außerdem werden Arbeitnehmer bei arbeitsrechtlichen Angelegenheiten beraten und unterstützt.
Welche Gewerkschaften gibt es?
Der deutsche Gewerkschaftsbund [DGB] wird in Deutschland als Dachverband der einzelnen Gewerkschaften verstanden. Dabei setzt sich die DBG aus acht Gewerkschaften zusammen. Es kann als Vereinigung verstanden werden, welche gemeinsame Interessen verfolgt. Die acht Gewerkschaften sind:
Hauptsächlich setzt sich von den genannten Gewerkschaften ver.di für die Interessen der Pflegenden ein. Bis zum 12.05.2020 gab es keine Pflegegewerkschaft. An diesem Tag entstand der BochumerBund [BB], die erste Pflegegewerkschaft.
Gewerkschaften: Vor & Nachteile
Vorteile
Nachteile
Die Studie „Trade Union Membership and Dismissals“ zeigt außerdem, dass durch eine Gewerkschaftszugehörigkeit eine höhere Arbeitsplatzsicherheit herrscht. Diese erhöhte Sicherheit ist auf den kostenlosen Rechtsschutz zurückzuführen.
Kritik an Pflegekammern
Doch wieso wehren sich viele Pflegekräfte gegen die Pflegekammern bzw. haben eine eher kritische und abweisende Haltung?
Es ist wohl kein Geheimnis, dass die Zwangsmitgliedschaft viele Pflegende verärgert. Denn alle Pflegekräfte sind dazu verpflichtet einen Beitrag für die Pflegekammer zu zahlen. Da stellen sich viele die Frage, wofür diese Zwangsbeträge bezahlt werden.
Ein Streitthema in der Pflege ist in der Vergangenheit auch die unangemessene Bezahlung gewesen. Neben einer wohl nicht gerechten Vergütung müssen diese zusätzlich noch einen Zwangsbeitrag zahlen. Es ist verständlich, dass die Betroffenen aufgebracht sind.
„Bislang kein Vorteil für Pflegekräfte“
Viele fragen sich, meist zurecht, welche Vorteile aus den Pflegekammern entnehmbar sind. Auf dem ersten Blick hört sich eine Pflegekammer definitiv vielversprechend an. Der Grundgedanke „die Interessen der Pflegekräfte zu vertreten und eine sachgerechte und qualitativ hochwertige Pflege zu gewährleisten“ scheint jedoch nicht unbedingt wirksam zu sein.
Die Pflegebranche benötigt bessere Arbeitsbedingungen, eine angemessene Bezahlung, eine aufrichtige Wertschätzung und eine Lösungsperspektive in Bezug auf den Personalmangel. Das sind die „wahren“ Problematiken der Branche.
Doch laut den Kritikern werden die genannten Schwierigkeiten nicht angegangen. Denn die Pflegekammern können zwar die Meinung gegenüber der Politik ausdrücken und versuchen diese zu beeinflussen, die Entscheidung jedoch liegt ausschließlich bei der Politik. Dies wird von Kritikern wiederholt als Beleg für eine uneffektive bzw. wirkungslose Prozedur ohne sichtbaren Nutzen genannt.
Fazit
Ein Streitthema mit vielen kritischen Stimmen und hitzigen Diskussionen. Es bleibt abzuwarten, wie die Situation sich in den einzelnen Bundesländern entwickelt und zu welcher Entscheidung es kommen wird.
Eure Meinung ist gefragt – folgt uns gerne auf Facebook und hinterlasst uns eure Meinung in den Kommentaren!