Hupende Autofahrer und mit den Händen geformte Herzen – so äußerte sich vergangene Woche die Solidarität gegenüber den Streikenden.
Am vergangenen Donnerstag begann der Pflegestreik in Berlin. Hunderte Pflegekräfte der Krankenhäuser Charité und Vivantes werden voraussichtlich bis zum morgigen Mittwoch streiken. Demonstriert wurde für bessere Arbeitsbedingungen. Thematisiert wurde dabei die Überlastung im Arbeitsalltag sowie die unangemessene Bezahlung.
Zu den Forderungen gehört u.a.
- Personalschlüssel in den Kliniken (in Bezug auf die tatsächliche Anzahl an Patienten und Patientinnen)
- Entlastungstarifvertrag für den öffentlichen Dienst
Stimmen
Der Streik wird deutliche Auswirkungen auf die betrieblichen Abläufe haben. Wir stellen jedoch sicher, dass es nicht zu einer Gefährdung von Patienten und Patientinnen führen wird.
Bereits im letzten Blogbeitrag haben wir über die Unzufriedenheit von Pflege-Azubis berichtet. Auch diesmal teilte ein Pflege-Azubi seine deutliche Meinung mit.
Azubis werden als billige Arbeitskräfte eingesetzt – es hat sich nichts verbessert!
Auch langjährige Mitarbeiter berichten über eine sich stets verschlechternde Personallage. Neben der Forderung für mehr Personal wird auch für eine gerechtere Bezahlung gekämpft.
Auf der Intensivstation wird ein 1:2 Pflegeschlüssel angestrebt – doch in der Realität ist das selten.
Verhandlungen & aktuelle Situation
Die Klinikleitung bei Vivantes geht aufgrund des Streiks davon aus, dass es zu ersichtlichen Einschränkungen in der Krankenhausversorgung kommen wird. Es wird kommuniziert, dass noch in dieser Woche einige Normalstationen, drei Intensivbereiche und um die tausend Betten schließen müssten.
Ein Aussetzen des Streiks ist eher unwahrscheinlich. Die Pflegekräfte setzen auf ein neues Angebot von den Krankenhäusern, nachdem das letzte Angebot von Vivantes von ver.di abgelehnt wurde.
Mindestens bis zum morgigen Mittwoch soll gestreikt werden. Erst dann wird geprüft, ob weniger Pflegekräfte zum Ausstand aufgerufen werden.
Die Situation ist äußerst angespannt und die Sorge, Notfälle nicht angemessen versorgen zu können, wächst. Es bleibt also abzuwarten, wie die Umstände sich noch entwickeln werden.