In Niedersachsen wird die Ausbildung zur Pflegeassistenz verkürzt. Die Ausbildung soll dabei von bisher zwei auf ein Jahr gekürzt werden.

Das Projekt „Meine Zukunft Pflege“ soll schon im August starten.

Die Voraussetzung ist eine entsprechende Berufserfahrung oder eine fachverwandte Vorbildung. Besonders Menschen, die durch einen Bundesfreiwilligendienst oder einer vergleichbaren ehrenamtlichen Tätigkeit bereits Vorerfahrungen in der Pflege besitzen, werden mit dem Projekt angesprochen.

Dabei sollen auch Personen, die eine abgeschlossene Ausbildung haben, allerdings wegen der Corona Pandemie den Job verloren haben, einen einfacheren Wechsel in die Pflege erhalten.

 Zu dieser Entscheidung ist es gekommen, um unter anderem den Personalmangel in der Pflege zu bekämpfen.

Meinungen

Zunächst heißt das: Wieder ein Bundesland, das in der Situation des Personalmangels eine Ausbildung verkürzt und Bildungswege von Menschen, die eigentlich ausreichend Zeit bräuchten, um sich Inhalte anzueignen, erschwert. Nebenbei – Niedersachsen hat sich immer damit profiliert, dass auch ein Schulabschluss mit der Helferausbildung erworben werden kann. Auch das fällt nun weg. Also was halten wir von der Lösung? Nichts.

Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerates

Der Ansatz ist durch­aus nachhaltig. Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie das in einem Jahr gehen soll, ohne, dass inhaltlich etwas verloren geht.

Burkhardt Zieger, Geschäftsführer Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe

Das Problem in der Pflege ist der Mangel an Fachpersonal, die mindestens eine dreijährige Ausbildung in der Pflege vorweisen. Jedoch beschäftigt sich die Kampagne mit den Assistenzkräften. Wie beschrieben, ist das Ziel der Kampagne den Personalmangel zu bekämpfen.

Unter den Aspekten muss die Zielsetzung und der Umgang mit der Problematik des Mangels kritisch hinterfragt werden.